Barfußlaufen: Die drei größten Mythen (Plus Barfußguide)

Barfußlaufen am Strand

Läuft man Barfuß schneller, gesünder und sinnlicher? Wir verraten dir die besten Tipps zum Barfußlaufen.

Jährlich kaufen die Deutschen für 12 Milliarden Euro Schuhe. Dabei gibt es nichts besseres als Barfußlaufen. Wir räumen mit den 3 größten Mythen des Barfußlaufens auf!


  1. „Laufschuhe unterstützen unsere Füße und helfen uns schneller zu sein als barfuß“

Unsere Füße sind durch das ständige tragen von Schuhen muskulär unterentwickelt, da die Arbeit von Federungen und Luftpolster abgenommen wird.

Barfuß müssen sich die Füße auf alle Unebenheiten des Bodens anpassen. Die Muskulatur arbeitet auf Höchstleistung, wird kontinuierlich gestärkt und eine Reihe von Muskelgruppen werden aktiviert die durch Schuhe bisher ungenutzt blieben.

Der natürliche Laufstil beim Barfußjogging erhöht die Schrittfrequenz – Schrittlänge und Bodenkontaktzeit verkürzen sich, daraus ergibt sich ein schnelleres Tempo als mit Sportschuhen.


  1. Barfußlaufen verursacht eine dicke Hornhaut und schmerzt“         

Die Unebenheiten des Bodens beim Barfußlaufen wirken auf die Füße wie eine natürliche Fußzonenreflexmassage, die Fettschicht unter der Fußsohle wird durch das Training dicker und schmerzunempfindlicher (z.B. gegenüber Steinen und Kälte).

Die Hornhaut allerdings entsteht durch Reibung und Feuchtigkeit – wie sie perfekt in geschlossenen Schuhen vorkommt. Barfußläufer berichten davon, dass Sie keinen Bimsstein mehr haben, da das Laufen ohne Schuhe den Rückgang von überschüssiger Hornhaut fördert.


  1. Die Gelenke und Wirbelsäule werden beim Barfußlaufen stärker belastet“

    In Laufschuhen liegt das gesamte Körpergewicht auf der Ferse, der Aufprall der Schritte und die Vibrationen werden direkt ohne Dämpfung in die Wirbelsäule übertragen. Eine Studie von Geoffrey Keenan von der University of Virginia ergab, dass das Hüftgelenk um 54% stärker belastet wird wenn Laufschuhe getragen werden.

    Beim Barfußlaufen allerdings stellt sich der Laufstil sofort um: Jetzt wird nicht mehr über die Ferse abgerollt sondern über den Vorder- und Mittelfuß. Diese Bereiche machen unsere Füße zu einem kleinen Wunderwerk, sie wirken wie eine Feder und nehmen die Kraft auf um Knie, Hüfte und Wirbelsäule zu entlasten.


Wenn ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid, barfuß zu laufen, dann solltet ihr noch ein paar wichtige Tipps berücksichtigen:

  • Wie oft darf ich am Anfang Barfußlaufen?

Langsam anfangen ist goldene Regel! Nicht mehr als 30 Minuten und zwei mal in der Woche barfuß laufen oder joggen. Am besten startet man auf einem weichen Untergrund wie Waldboden oder einer Wiese. Ihr werdet z.B. nach den ersten Malen Muskelkater in den Waden haben, da ihr Muskelgruppen beansprucht, die durch das Tragen von Schuhen nicht aktiv waren. Nach der Eingewöhnungsphase könnt ihr die Trainingseinheiten erhöhen, bis dahin Schuhe ganz weg zu lassen.

  • Wie finde ich die richtige Barfuß-Lauftechnik?

Barfußlaufen sollte nicht die Ferse belasten! Einen guten Weg zu merken ob ihr es richtig macht ist folgender: Steckt euch jeweils einen Finger ins Ohr und fangt an (z.B. im Hausflur) barfuß zu laufen. Ist ein dumpfes Geräusch zu hören tretet ihr zu viel mit der Ferse auf und der Aufprall und die Vibrationen werden bis in eure Schädeldecke übertragen. Ist kein Geräusch zu hören rollt ihr perfekt über den Vorder- und Mittelfuß ab. Diesen Trick könnt ihr immer wieder als Zwischencheck einsetzten ob ihr richtig lauft (Vorsicht auf der Straße und im Verkehr!)

  • Was tun bei Nässe, Kälte und gegen Scherben?

Barfußschuhe sind perfekt um auch bei Kälte und Nässe aktiv zu ein. Wir haben die besten Erfahrungen mit den Skinners Sockenschuhe gemacht. Diese sind wasserdicht, isolieren gegen Kälte und sind sogar durchstoßsicher z.B. gegenüber Scherben und Dornen.

Viele Barfußschuhe setzten darauf jeden einzelnen Zeh zu isolieren und haben zusätzlich noch eine dicke „High-Tech“ Sohle. Wir haben bei unseren Tests dies als störend empfunden und das natürliche Gefühl des Barfußlaufens blieb auf der Strecke. Je dicker die Sohle ist desto mehr wird über die Ferse abgerollt – was zu einem falschen Laufstil führt. Mit den Skinners haben wir Barfußschuhe mit einer extrem dünnen – aber widerstandsfähigen – Sohle gefunden die unsere natürlichen Bewegungen unterstützt und einem dem Schutz von normalen Schuhen verleiht.

Barfußlaufen mit den skinners

Die Skinners gibt es im starterstore für 49,90€

Die erste Produktpreview über den Barfußschuh findet ihr hier.

 

Erreiche deine Ziele!

0 0 votes
Article Rating

Kommentar verfassen

2 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Bollzeck
Bollzeck
5 Jahre zuvor

Ich liebe es, Barfuß zu gehen. Aber ich bekomme jedes mal riesige Blasen unter dem Ballen, was dann anschließend sehr tut 🙁

Lena
4 Jahre zuvor

Seit vier Jahren laufe und gehe ich ausschließlich in Barfußschuhen, Sommer wie Winter. Ursprünglicher Anlass waren elende Rückenschmerzen, die dadurch komplett verschwunden sind. Mittlerweile sind meine Füße kräftig und ausdauernd, so dass ich mir nicht vorstellen kann, sie jemals wieder in übliches Schuhwerk zu sperren. Es gibt übrigens für offizielle Anlässe auch Barfußschuhe, die edel aussehen und ihre „wahre Natur“ erst bei näherem Hinschauen offenbaren.